Der Anschlag auf die Ausstellung löste nicht nur bei vielen Lesben und Schwulen große Betroffenheit aus – einige wachten spontan die nächste Nacht bei der Ausstellung, viele bekundeten ihr Entsetzen und ihre Solidarität –, sondern schockierte auch die Öffentlichkeit und Politik.

Nationalratsabgeordnete Madeleine Petrovic von den Grünen meldete sich in einer Presseerklärung zu Wort und verlangte die Aufnahme Homosexueller ins Opferfürsorgegesetz und die Aufhebung des § 209 StGB als Antwort auf dieses „Alarmzeichen“. Ähnlich äußerte sich Marie Ringler, Kultursprecherin der Wiener Grünen, in ihrer Aussendung. Die SP-StadträtInnen Renate Brauner und Andreas Mailath-Pokorny zeigten sich ebenfalls empört und bestürzt. Letzterer sagte spontan zu, die Reparaturkosten zu übernehmen. Bei FPÖ und ÖVP herrschte indes Funkstille. Am 27. Juni wurde im Wiener Gemeinderat jedoch ein Antrag der Grünen auf Verurteilung des Anschlags einstimmig angenommen.

Anschlag

Bereits am 12. und 13. Juni 2001 war die Ausstellung auf dem dafür vorgesehenen Rasenstück des Heldenplatzes aufgebaut worden, denn der Tag der Eröffnung, der 14. Juni, war ein Feiertag, an dem die mit dem Aufbau beauftragte Firma nicht arbeitete. Irgendwann in der Nacht vom 13. auf den 14. Juni kam es zu einem Anschlag auf die Ausstellung: Unbekannte Täter rissen elf der vierzehn Säulen aus ihrer massiven Verankerung und warfen sie um. Die Säulen selber wurden dabei nicht beschädigt. Offenbar hatte niemand den Anschlag wahrgenommen, obwohl der Platz nur 200 m vom Bundeskanzleramt und vom Sitz des Bundespräsidenten entfernt ist.

Die HOSI Wien beschloß, die Ausstellung wie geplant am Abend des 14. Juni zu eröffnen. Entsprechend betroffen und bestürzt fielen auch die Ansprachen von Hannah Lessing, der Generalsekretärin des Nationalfonds, Hannes Sulzenbacher, Niko Wahl und Christian Högl aus.

Die Wiederaufstellung der Säulen erfolgte noch am Freitag, den 15. Juni. Dies dauerte einen halben Tag. Eine Säule – jene, die die nie erfolgte Wiedergutmachung thematisierte – wurde aber absichtlich nicht wieder aufgerichtet, um an den Vandalenakt zu erinnern. Im Laufe der Ausstellung sollte sie aber dreimal von (wohlmeinenden?) Unbekannten wieder aufgestellt (und danach von uns wieder umgelegt) werden.

Die Ausstellung war ohne Zweifel ein großer Erfolg. Das Konzept, sie im öffentlichen Raum und nicht in einem Museum zu zeigen, hat sicherlich dazu beigetragen. Die Ausstellung wurde dadurch von tausenden Menschen besucht und gesehen, die sicherlich deswegen nicht in ein Museum gegangen wären.